Denkmal für Enzis Jagomastas und seine Familie

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Ein Gedenkstein zur Erinnerung an Enzys Jagomastas, eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in Kleinlitauen, einen Bibliophilen, Bücherträger, Drucker, Herausgeber, und seine Familie, die durch die NS-Sicherheitspolizei vom 21. bis 23. August 1941 in Paneriai ermordet wurden, wurde in Paneriai anlässlich des 55. Todestages der Jagomastas-Familie 1996 auf Initiative von Algis Karosas, dem damaligen Leiter der Gedenkstätte Paneriai, aufgestellt. „ZUM GEDENKEN AN ENZYS JAGOMASTAS, VERLEGER UND VERTEILER DER PRESSE IN KLEINLITAUEN, UND SEINE FAMILIE, ERMORDET AM 23.08.1941“.

Als Adolf Hitler Anfang 1933 in Deutschland an die Macht kam, begann eine rasche Nazifizierung der staatlichen Verwaltung und der Gesellschaft. Auch die Mitglieder der Familie Jagomastas, die in Ostpreußen als Verteidiger der litauischen Nationalrechte bekannt waren, gerieten in Ungnade der Nazis. Im Jahr 1940 musste die litauische Zeitung „Naujasis Tilžės keleivis“ (Neuer Passagier von Tilsit) auf Anordnung der Gestapo von Tilsit geschlossen werden, und die Jagomastas erhielten den Befehl zur Ausreise. Am 30. Oktober 1940 kamen sie im sowjetisch besetzten Vilnius an. Nach der Besetzung Litauens durch die Nazis, wurden Ona Jagomastaitė und ihr Mann Emil Vilmantas-Mecklenburg am 21. August 1941 verhaftet und am nächsten Tag in Paneriai erschossen. Am 23. August wurden auch Enzys Jagomastas und seine Frau Ana Morta sowie ihre Söhne Dovas und Jurgis ebenfalls in Paneriai erschossen. Ihr Sohn Emil befand sich zu dieser Zeit in Deutschland.