Denkmal für die Soldaten der “Litauischen Sonderverbände”

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Das Denkmal für die Soldaten der litauischen lokalen Militäreinheit ist am 18. Juni 2004 in Paneriai auf Initiative des litauischen Verteidigungsministeriums und des Verbandes der Soldaten dieser Militäreinheit errichtet.

 

Die Inschrift auf dem Denkmal lautet: „AN DIESEM ORT AM 17.-21. MAI 1944 ERSCHOSSEN DEUTSCHE SS-TRUPPEN 86 FREIWILLIGE SOLDATEN DER LITAUISCHEN LOKALEN MILITÄREINHEIT“.

Am 1. Februar 1944 begann der General des unabhängigen Litauens, Povilas Plechavičius, mit Genehmigung des Hauptquartiers der nationalsozialistischen deutschen SS und der Polizei mit der Bildung einer militärischen Einheit zur Bekämpfung der sowjetischen und polnischen Partisanen in Ostlitauen. Die lokale Einheit sollte aus 20 Bataillonen mit jeweils 800 Soldaten bestehen. Insgesamt wurden 13 Bataillone mit jeweils 750 Soldaten gebildet. Die Litauer hofften insgeheim, dass diese Einheit den Kern der künftigen litauischen Armee bilden würde.

 

Bereits am 9. Mai 1944 erhielt General Plechavičius einen Befehl, die ihm unterstellten Bataillone an die SS und die Gebietskommissare von Ostland zu übergeben, sie in „Hilfspolizei-Bataillone“ umzubenennen und mit der Uniform von SS-Polizeieinheiten neu auszustatten. Als Plechavičius nicht einwilligte, wurden er und Oskaras Urbonas, der Stabschef der Einheit, am 15. Mai 1944 ins SS-Hauptquartier vorgeladen und dort verhaftet, und das Hauptquartier der Einheit in Kaunas wurde besetzt. 52 Offiziere der Einheit (einschließlich der höchsten Befehlshaber der Einheit) wurden im NS-Konzentrationslager in Salaspils inhaftiert, 106 Kadetten wurden in das Konzentrationslager Stutthof, 983 Soldaten in das Konzentrationslager Oldenburg, 3500 Soldaten zum Luftschutzdienst nach Deutschland geschickt, 86 Soldaten wurden in Paneriai und Marijampolė hingerichtet.